Einfach herrlich, als der Sportler aufgerufen wird und auf dem Siegertreppchen ganz nach oben steigt. Der Jubel ist grenzenlos. Das jahrelange Training, die Entbehrungen, die vermeintlichen oder tatsächlichen Benachteiligungen durch Schiedsrichter - das alles fällt jetzt nicht mehr ins Gewicht. Es zählt nur eins: der Sieg, die Meisterschaft, der Titel!

Einfach herrlich, nach bestandenen Prüfungen den Schulabschluss, das Abitur oder den Meisterbrief in den Händen zu halten. Das wochenlange Büffeln, der Verzicht auf andere Freizeitbeschäftigungen, die Absagen an die Freunde - das alles fällt jetzt nicht mehr ins Gewicht. Es zählt nur noch eins: Ich hab's geschafft!

Einfach herrlich, dieser gigantische Ausblick nach einer anstrengenden Bergwanderung. Der Nebel zu Beginn, die Zweifel zwischendurch, die Versuchung umzukehren und es sich am Pool bequem zu machen - alles das fällt jetzt nicht mehr ins Gewicht. Es zählt nur noch eins: die herrliche Aussicht!

Kennen Sie Augenblicke, die so herrlich sind, dass man mit einem Schlag alle Entbehrungen, Schmerzen und Zweifel vergisst, die den Weg zu diesem Augenblick begleitet haben? Dann werden Sie verstehen, was der Apostel Paulus mit dem folgenden Satz meint: Ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. (Römer 8,18)

Wenn wir Christus vertrauten, wird uns am Ende unseres Lebens nicht die Vergänglichkeit mit sich reißen, sondern Gottes unvergängliche Herrlichkeit erwarten. Dann wird alles das, was uns das Leben und Glauben jetzt schwer macht, worunter wir jetzt leiden, nicht mehr ins Gewicht fallen. Das ist keine Vertröstung, sondern Trost, der aus einer lebendigen Hoffnung kommt (lesen Sie doch einmal weiter bis zum Vers 25!). Ohne diese Perspektive möchte ich nicht leben und nicht sterben.

Ihr Pfarrer Jörg Hänel

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